Kai Philip Trausenegger

Super AMOLED

15.05. – 15.06.2021

Ausgestellte Werke

Über die Ausstellung

Kai Philip Trausenegger

Super AMOLED

Die Ausstellung behandelt die Rituale und Bräuche der Kunstwelt in Bezug auf Schuld, Sühne und Vergebung. Religiöse und historische Motive werden hierbei mit technologischen Prozessen vermengt und bilden einen stetigen Zyklus aus kultureller Beladung sowie Entladung spiritueller Körper.

 

Kai Philip Trausenegger’s Arbeiten sind durchwoben von formalen Referenzen, welche stets in einer scheinbaren Zeitlosigkeit kontextualisiert werden. Die Verwendung modernster Produktionstechniken wie 3D Druck oder Präzisions-Laserfertigung werden hierbei als Mittel verwendet, um historische Formen neu zu interpretieren und in die Gegenwart zu katapultieren. Gotische Bögen werden von barockem Schwulst abgelöst und mit einer Prise Metamoderne überzogen, während ein humorvoller, allerdings gänzlich unironischer Unterton seine schützende Hand über die Werke legt. Es findet eine Verschmelzung statt, die keine Rücksicht auf historische Wahrheiten nimmt und sich herausnimmt, geschichtliche Linearitäten neu zu verhandeln.

 

Der Titel Super AMOLED ist eine direkte Referenz auf die Bildschirmtechnologie, die in bestimmten Smartphones verwendet wird und sich durch exzellente Farben und Kontraste durch die Verwendung von organischen Leuchtdioden auszeichnet (Active-Matrix Organic Light-Emitting Diode). Der Titel wird zur Metapher für Erleuchtung und der Kreierung von Offenbarungen.

 

Die Installation Holy, Holy, Holy (2021) zeigt drei Köpfe, die in einem runden Wasserbecken schwimmen. Die fortwährende Bewegung des Wassers und die unvermeidliche Kollision der Köpfe bedeutet die langsame Abschürfung der markanten Gesichtszüge. Als Apparat des Fegefeuers, wird die Flüssigkeit stetig im Kreis gepumpt und die Subjekte bewegen sich in einem konstanten Zustand der Reinszenierung des Selbst.

 

Post Nut Clarity (2021) zeigt einen Mann, der sich selbst enthäutet. Die Arbeit handelt vom Prozess der Selbstreinigung von Scham und Schuld in Verbindung mit Themen wie Identität und Repräsentation in der zeitgenössischen Kunst.

 

Kai Philip Trausenegger (*1990) studierte Ethnologie an der Universität Wien sowie Architektur an der Akademie der bildenden Künste Wien und befindet sich momentan an der Universität für angewandte Kunst Wien in der Abteilung der transdisziplinären Kunst.

 

Fotos (c) Kaja Clara Joo und Manuel Carreon Lopez

Ort

Lobkowitzplatz 3, 1010 Wien

Wann

15.05. – 15.06.2021

Künstler*innen