Über die Ausstellung
Walter Vopava
O. T.
Da stand doch tatsächlich von einer feinen Feder geschrieben, dass in Vopavas Bildern die dunklen Wolken mitunter gerade Kanten hätten, eine eigenwillige Interpretation des Künstlers für Phänomene der Natur. Wenn wir uns schon einlassen zu deuten, was da gemalt ist, so ist festzustellen, dass es sich ganz und gar nicht um Atmosphärisches handelt, wie es am Himmel gesehen werden könnte, sondern um Räume, die hier unten sind. Die Räume sind diffus, lassen sich allenfalls an einer Kante erahnen. Aber die Folge von Fluchten nach hinten, dieser Schleiertanz ins Dunkle – das gibt es so nicht bei Wolkenbildern und lässt sich auch sonst nicht natürlich zusammenbrauen. Zu sehen sind Räume, geschaffen von Menschenhand. Warum sie sich auflösen oder nur im Dunst getrübter Augen verschwinden, hat nichts zu bedeuten. Alles Unerklärliche, dem immer eingeschrieben ist, dass es sich künftig klarer zeigen könnte, lassen wir nach Vopavas Willen salopp beiseite und bestaunen, wie virtuos und meisterlich sich Malerei in seltenen Fällen entfalten kann.
Laurids Ortner, 2015
Walter Vopava wurde 1948 in Wien geboren und zählt zu den wichtigsten zeitgenössischen Vertretern der abstrakten Malerei in Österreich. Er lebt und arbeitet in Wien und Berlin.